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Haselbrunn: Was das Rathaus in Plauen jetzt anpacken will

Quelle: FP 31.01.2023

Laut Verwaltung ist der Stadtteil einer der sozialen Brennpunkte von Plauen. Mit Fördergeld aus Brüssel wollen die Verantwortlichen gegensteuern, öffentliche Gebäude sanieren, mehr Grün schaffen und eine beliebte Freizeiteinrichtung aufwerten. Von Swen Uhlig Plauen - Eine Umfrage auf der Internetseite der Stadt Plauen brachte vor einem Jahr ein ziemlich eindeutiges Bild: Was Ordnung und Sauberkeit, Sicherheit sowie das soziale Umfeld betrifft, haben die Bewohner von Haselbrunn offenbar kein gutes Bild von ihrem Stadtteil. In punkto Sauberkeit äußerten sich 79 Prozent unzufrieden, bei der Sicherheit 69 Prozent und in der Frage des sozialen Umfelds fast 66 Prozent. Das Votum war zwar nicht repräsentativ, und doch liefert es Hinweise darauf, wo es in Haselbrunn Defizite gibt. Für die Verwaltungsspitze ist der Stadtteil schon länger im Fokus. Die Gründe liegen auch in der sozialen Struktur: In Haselbrunn war die Kluft zwischen der Anzahl der Bewohner mit Job sowie der Bewohner ohne Job deutlich größer als in Plauen insgesamt; auch der Wohnungsleerstand weist eine höhere Quote auf. Hinzu kommt, dass städtische Einrichtungen sanierungsbedürftig sind und Grünflächen häufig als wenig einladend bewertet werden. Nun sollen sich aus den benannten Schwachpunkten konkrete Gegenmaßnahmen ableiten, die im besten Fall aus Mitteln der Europäischen Union finanziert werden. Die Rathaus-Verantwortlichen haben nunmehr ein Papier vorgelegt, das die Vorschläge zusammenfasst und das nun quasi als Bewerbungsmappe eingereicht werden soll. Im besten Fall wird Geld bewilligt, um die Ideen bis zum Ende des Jahrzehnts umsetzen zu können. Das nun vorgestellte Maßnahmenbündel weist insgesamt 18 Vorschläge auf. Sanierung der Friedrich-Rückert-Oberschule: Die Modernisierung der Bildungseinrichtung ist Kernprojekt des Katalogs. Sollte Plauen in das Förderprogramm aufgenommen werden, wird das Schulgebäude bis 2028 umfassend erneuert. Dabei geht es vor allem um eine energetische Sanierung: Wärmedämmung, Wärmeschutz für die Sommermonate, neue Heizung. Ziel sei es, den Energieverbrauch zu senken, so die Stadtverwaltung. Gesamtkosten: sechs Millionen Euro. Sanierung des Hortgebäudes an der Friedrich-Rückert-Oberschule: Was für das Schulgebäude gilt, betrifft auch den Hort. Auch dort geht es um Wärmedämmung, einem Austausch der Gasheizung durch eine Heizungsanlage, die mit regenerativen Energiequellen betrieben werden kann, sowie um eine Erneuerung der Beleuchtung. Kosten: 300.000 Euro. Neue Grünanlagen: Durch Abriss entstandene Baulücken wie die an der Pausaer Straße 109 könnten zur Grünfläche werden. Die Verwaltung hat hierbei noch keine konkreten Pläne, rechnet aber mit Kosten in Höhe von 150.000 Euro. Neue Radwege: Bis 2029 könnten entlang der Seumestraße auf dem Abschnitt zwischen der Pausaer Straße und der Haselbrunner Straße sowie Am Rähnisberg bzw. an der Kleiststraße Radwege gebaut werden. Die Stadtplaner rechnen hierbei mit Gesamtkosten von mehr als einer halben Million Euro für die Umsetzung; konkrete Planungen gibt es bislang aber noch nicht. Schaffung von sogenannten Klima-Inseln: Als Klima-Inseln bezeichnen die Verantwortlichen kleine Grünflächen, wo hitze- und trockenheitsverträgliche Bäume und Sträucher gepflanzt werden sollen. Mögliche Standorte könnten der Schulhof der Rückertschule, die Abrissfläche an der Pausaer Straße, das Grundstück an der Ecke Martin-Luther-/Max-Planck-/Luisenstraße sowie stadteigene Rückbauflächen, Innenhöfe und Spielplätze sein. Geschätzte Gesamtkosten: 80.000 Euro. Aufwertung des Rückertplatzes: Neben der Wiederherstellung der historischen Wegeführung, der Verkehrsberuhigung der Rückertstraße vor beiden Schulgebäuden, der Erneuerung der Beleuchtung soll der Rückertplatz künftig auch für Kinder und Jugendliche mehr bieten. Welche konkrete Angebote den Planern hier vorschweben, lässt der Maßnahmenkatalog bislang offen. Lediglich heißt es, „es sollen hier Sport-/Spiel- und Freizeitaktivitäten entstehen“. Alles in allem schätzt die Verwaltung die Kosten dafür auf knapp eine Million Euro.

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